Sonntag, 16. August 2009

Was sagt dein Geburtstag über dein wirkliches Alter?

Wenn ein Kind auf die Welt kommt nimmt man allgemein hin diesen Tag als Geburtstag an. Schon klar es ist der Tag der Geburt, also der Zeitpunkt an dem der technische Vorgang der Geburt stattfand. Aber was sagt dieser Tag den nur wirklich über das Alter aus? Bekanntlich wird ja in Jahren ab eben diesem Tage gezählt, aber stimmt das so auch wirklich???
Nun kann man sich natürlich streiten wann das Leben eines Menschen genau beginnt, Katholiken werden sagen, ab dem Moment der Verschmelzung von Eizelle und Samen (ist nachvollziehbar, darauf baut ja ihre Positionierung zum Thema Abtreibung und so) der ein oder Althippi wird wohl meinen, der erste Gedanke zählt, ein Neurobiologen wird da wohl von dem Zeitpunkt sprechen, an dem sich das Gehirn bis auf ein Niveau entwickelt hat, von dem an Begreifen oder ähnliches möglich wäre und wieder andere würden was anderes sagen.
Worum es mir aber geht ist die Aussage über das Alter. Egal wann man vom Leben spricht, es hat doch sicherlich vor dem Zeitpunkt der Geburt angefangen. Lasst uns nicht streiten über Monate oder Tage.
Daraus ergibt sich dann doch eindeutig das der Tag der Geburt nicht unser Alter bestimmt, das sind dann etliche Tage zu wenig.
Aber wie legt man dann das tatsächliche Alter fest? Da ist dann eine Konvention wie das Datum der Geburt scheinbar doch eine hilfreiche Brücke, von der an man mit zählen beginnen kann.
Nun demnach bin ich irgendwas über 33 Jahre, wieviel genau können wir ja mal diskutieren.

Samstag, 1. August 2009

40% Studierquote: realistisch oder nur ein hehres Ziel

ein seit langem gefordertes Ziel der SPD, das mir noch nie einleuchten wollte: 40% der Abiturienten eines Jahres sollen studieren:


Warum?


Diese Quote ist ebenso utopisch wie nicht umsetzbar, sodass sie ein ewiges Lippenbekenntnis bleiben wird.


2008 erreichten 45,1% der Jugendlichen des Jahrgangs die Hochschul- bzw. Fachhochulreife (das sind etwa 441.700). Nimmt man davon die utopische Quote von 40%, die ein Studium aufnehmen sollen, so sind das rund 176.680!


Einerseits kann man durchaus an der Qualifikation einiger dieser Abiturienten, oder anders gesprochen an der Studierfähigkeit selbiger zweifeln, wie man auch andererseits zweifeln kann, ob eine so große Zahl an Studierenden überhaupt nötig ist.


Argument: Facharbeitermangel

Dieser scheint jedoch durch das durchschleifen unzähliger Studierender nicht wirklich behebbar zu sein.

Vielleicht sollte man hier mal einen anderen Weg beschreiten und die Studienanfängerzahlen begrenzen: die Effekte würden sich m.E. nach schnell zeigen, geringere Studierendenzahlen = besseres Betreuungsverhältnis = bessere Ergebnisse, weniger Abbrecher, schnelleres Studium, bessere Absolventen


Argument: Jeder soll studieren können

Schön und gut, aber warum eigentlich? Gerade dieser Punkt kann hier sicherlich schnell zu einer extrem ausufernde Debatte führen, ich möchte jedoch zwei Dinge anführen:

1. Ja, jeder sollte sich (in einem vertretbarem Maße, selbst verwirklichen können) aber: m.E. nach liegt das Problem, das so viele studieren wollen nicht im Drang nach Selbstverwirklichung sondern in zwei anderen gesellschaftlichen Entwicklungen. Erstens gibt es einen zunehmenden familiären Druck hin zu einem höchstmöglichen Abschluss und andererseits hat es (aufgrund eines sinkenden Abschlussniveaus in allen Schulformen) eine Anforderungsverschiebung für "normale" Ausbildungsberufe gegeben. (Sicherlich sind die Anforderungen an einen Bäcker höher als vor 100 Jahren, aber muss man deswegen gleich Abitur haben, scheinbar schon, wenn Haupt- und Realschüler des Öfteren nicht einmal mehr richtig rechnen, schreiben oder lesen können).

2. Nein sollten sie nicht, es sollte vielmehr dringend eine Steigerung des allgemeinen Niveaus in allen Schulformen geben und ein gesellschaftliches Umdenken, dahingehend das man nicht immer ein Abitur benötigt um einen Job in Deutschland zu bekommen.


Argument: keine Elite

In meinen Augen ist Elite kein verwerfliches Konzept, wir leben nun mal in einer Leistungsgesellschaft, Leistung und deren Gratifikation ist der Motor für Fortschritt, Innovation und Wohlstand. Dazu bedarf es eben Eliten, man muss den Zugang zu ihnen nur offen genug gestalten. Sicherlich benötigen wir mehr Studierende, als die ca. 5% eines Jahrgangs um die Zahl der Forschenden und Lehrenden an den Hochschulen aufrecht zu erhalten, aber wir brauchen in meinen Augen keine so hohe Anzahl an Studierenden wie wir sie aktuell versuchen auszubilden.

Eine Vielzahl an Studierenden sucht den Weg an die Hochschulen doch nur um dem Loch auf dem Arbeitsmarkt zu entgehen, oder weil ihnen von klein an eingetrichtert wurde du musst was werden, musst studieren usw.

Dieser Punkt muss sicherlich noch weiter gedacht und ausformuliert werden aber ich will jetzt eigentlich ins Bett.

Dienstag, 9. Juni 2009

Depeche Mode Konzert in Leipzig am 8.6.2009

Ob es wohl das letzte war?
Komme gerade vom Konzert in Leipzig, es war wie 2006 wieder ein unglaubliches, schaurig schönes und beeindruckendes Erlebnis. Einige wenige Lieder vom neuen Album, wurden von den großen Hits weggefegt: A Question Of Time, Enjoy The Silence Enjoy, Strangelove, A Question Of Lust, Stripped, Master And Servant und was niemals fehlen darf: Personal Jesus. Dabei hatte ich kurzzeitig die Befürchtung, dass mit Never Let Me Down Again das Ende dieses fantastischen Abends gekommen sein, dem war glücklicherweise aber nicht so.

Für das weibliche Publikum war Dave Gahan natürlich wie immer ein Leckerbissen, auch wenn er aussah, als hätte er eine recht harte und wohl noch längere Nacht hinter sich.
Für die Männer war dann die ein oder andere Videoeinspielung ein optischer Leckerbissen, einige verwackelte Handyvideos aus Luxemburg sind bei Youtube ja schon zu sehen. Ob sie das auch in Amerika einspielen werden kann ich mir aber beim besten Willen nicht vorstellen.

Erstaunlich war der Auftritt von Frontmann Dave Gahan selbst, er wirbelte über die Bühne, schwang das Mikro, spielte wie gewohnt mit Publikum und Bandkollegen und lieferte einen größeren Teil des Konzertes mit gewohnt freiem Oberkörper. Er nahm sich lediglich eine kurze Auszeit für 2 Lieder, die dann solo von Martin Gore performed wurden.

Die Videoshow hattes es wie kurz angedeutet wieder in sich, viele gute Kameraperspektiven gaben auch für die hinteren Plätze im Innenfeld einen guten Blick auf das Bühnengeschehen. Nachdem dann nach den ersten Liedern die stark verwischenden Filter entfernt wurden konnte man doch einen recht fertigen Dave sehen, was seiner Musik und seinem Auftritt aber keinen Abbruch tat. Würde ich so aussehen, würden mich keine zehn Pferde auf die Bühne bringen, für Dave schien das aber kein übermäßiges Problem zu sein (jahrelange Erfahrung zahlen sich eben aus!).

Ich wünsche allen anderen Konzertbesuchern in Deutschland und dem Rest der Welt ein ebenso unvergessliches Erlebnis und hoffe für uns alle das es eine Live-DVD von dieser Tour geben wird. (leider fürchte ich wird es das letzte Meisterwerk der größten Bands aller Zeiten sein)

Wer kann sollte sich für irgendwo in Deutschland Karten besorgen, vielleicht ist es wirklich das letzte Mal - und im Gegensatz zu den Stones könnte es wirklich beim letzten Mal bleiben.

Gute Nacht

Sonntag, 5. April 2009

Politik(er) im Web 2.0 4. Auflage

Die neue Studie Politik im Web 2.0 ist da.
So langsam kommt immer mehr Bewegung in die Thematik.

Hier eine kurze Zusammenfassung:

Untersucht wurden 7 Web 2.0-Plattformen

studivz
Hier am Eindruckvollsten der Absturz der SPD, von über 3000 Gruppenmitgliedern auf unter 500 (die Gruppe wurde gelöscht und neueröffnet)
FDP und Grüne führen hier deutlich mit 1500 bzw. 1000 Gruppenmitgliedern,
gefolgt von der PDS mit knapp 1.000 Mitgliedern
SPD, CSU und CDU haben alle 500 oder weniger Mitglieder.

Face Book
Weiterhin unangefochten die Grünen auf Platz 1 mit fast 1600 angemeldeten Teilnehmern, dicht gefolgt von der SPD (http://tinyurl.com/cmse7u)
Abgeschlagen PDS, CDU und FDP mit etwa 500, noch abgeschlagener die CSU mit weniger als 200 Teilnehmern.
Für alle gleichermaßen gilt, auf den Profilen gibt es nur wenig Aktivitäten

Youtube
Alle Parteien sind bei Youtube vertreten, mit Ausnahme die FDP.
Die Zugriffszahlen haben sich im Vergleich zur letzten Erhebung in etwa verdoppelt.
Hier die Seite der SPD: http://tinyurl.com/cvkuqq

Bloggs
Für alle Parteien hat die Verlinkung aus Blogs auf die Webseiten der Parteien stark abgenommen, als Grund wird das aufkommen von Twitter vermutet.
Auch hier liegt die SPD unangefochten an der Spitze, 1038 Links aus Blogs auf die SPD-Seite
Rang 2 belegt die CDU mit 884 Links, vor der PDS mit 582 knapp vor den Grünen (562) der FDP (411) und abgeschlagen die CSU mit 158 Links

Twitter
Ein neuer Dienst, hier werden die Einträge erfasst und die Follower - also diejenigen, welche die Einträge regelmäßig empfangen.
Die Grünen sind hier am aktivsten, 607 Einträge werden an 2698 Empfänger verteilt, dann die FDP (wie bei Youtube als einzige nicht die Partei, sondern die Fraktion) mit 272 Einträgen für 1178 Empfänger. Platz 3 nimmt die CDU ein, 47 Einträge für 859 Personen, Platz 4 belegt die SPD und versendete bisher 11 News an 362 Empfänger (http://tinyurl.com/dmu6cu), abgeschlagen die PDS mit 160 News an 211 Empfänger.

mySpace
Hier ist bisher nur die PDS vertreten

Flickr
Werden aktuell nur von SPD (http://tinyurl.com/c2q7cm) und PDS genutzt

Die gesamte Erhebung ist lediglich eine quantitative Erfassung, gibt also keinerlei Hinweise auf die Inhalte und die Qualität der Beiträge.
Vielleicht gibt es mal jemanden, der sich hierzu die Mühe macht, auch wenn das eher ein Projekt für eine Gruppe wäre, welches einer umfangreichen theoretischen Fundierung bedürfte. Mit den normalen Medieninhaltsanalysen a la Harold Lasswell wird man da wahrscheinlich nicht weit kommen.

Mittwoch, 1. April 2009

und es gibt doch Gewinner

Ich hatte ja schon gedacht das sie einfach die Berichterstattung vergessen hatten, aber scheinbar sind doch immer noch die Printmedien (ok, vielleicht ihre Online-Ausgaben) die schnellsten Berichterstatter - die Hauseigene Webseite www.deutscher-computerspielpreis.de schaffte es nicht am Tag der Preisverleihung die Gewinner zu präsentieren, übrigens stehen sie auch mehr als 24h nach der Bekanntgabe noch nicht auf der Homepage - immerhin kündigt die Startseite an das die Gewinner feststehen, nur sagt mal halt nicht wer.

Aber irgendwer hat sich dann doch erbarmt eine Pressemitteilung zu schreiben und die Medienberichterstatter auf der Verleihungsgala übernahmen die weltweite Bekanntgabe in ihren Medien dankenswerter Weise.

Das Schwarze Auge: Drakensang wurde als bestes deutsches Spiel ausgezeichnet, zusätzlich bekam es den Preis "bestes Jugendspiel" - interessant, es ist weder innovativ, noch neu, schließlich ist es nur eine digitalisierte Umsetzung des lange bekannten und erfolgreichen Pen & Paperspiels "Das schwarze Auge", welches es seit 1984 gibt.

Das Drakensang (ein durchaus gutes Spiel) als bestes Spiel ausgezeichnet wurde, ohne dabei ernsthaft innovativ zu sein, zeigt auch die Tatsache das man den Preis "Innovativstes Spiel" gar nicht erst vergeben hat. Soweit ist es dann eben doch nicht her mit der Kreativität - oder mit der Bereitschaft der Jury bestimmte Spiele in die Auswahl zu nehmen. Schade eigentlich, klar sollte mit dem Preis ein Signal in der aktuellen Diskussion rund um Killerspiele, Amokläufe und Gewalt in den Medien gesendet werden - aber diese Liebkuscheltour geht in meinen Augen an der Wirklichkeit vorbei.

Was bringt es schon wenn Bundestag, Branchenvertreter und die Presse sich die Welt schön malen, indem sie einen riesigen Marktteil und den entsprechenden Anteil unserer Kinderzimmerrealität einfach ignorieren?

Es kann nicht der richtige Weg sein, einen Teil unserer Gesellschaft, oder eben die Dinge mit denen sich ein nicht unwesentlicher Teil unserer Gesellschaft beschäftigt auszublenden.

Der Vollständigkeit halber noch:
Kategorie "Bestes Internationales Spiel" wurden Nintendos Wii Fit und Sonys Little Big Planet
Kategorie "Bestes Kinderspiel" wurde das Schachlernprogramm Fritz & Fertig für den DS hier ein Reviev
Kategorie "Bestes Browsergame" wurde das Spiel Ikariam
Kategorie "Bestes Mobiles Spiel" wurde Crazy Machines
Kategorie "Bestes Schülerkonzept" ging an Monkeys World Wide Jungle
Kategorie "Bestes Studentenkonzept" wurde Snatch'Em
Kategorie "Bestes Serious Game" wurde Tech Force.

Deutscher Computerspielepreis - Abgesagt?!?


Scheinbar sind sie dann noch nicht so schnell. Warum sollte gerade auf der Webseite zur Preisverleihung alles auf dem neuesten Stand sein?
Preisverleihung am 31.3.2009, Interviews in den Nachrichtenmedien und jetzt? Wer hat gewonnen, wer hat verloren, wer hat warum gewonnen, wer hat warum verloren - und die spannende Frage welches Spiel ist jetzt kulturrell wertvoll?

Alles Fragen die sich nicht beantworten lassen. Weil es keine Antworten gibt, kein Nachrichtensender, kein Branchendienst berichtet.

Mal sehen ob die Pressesprecherin etas weiß, ich hab sie mal angeschrieben. Warten, Warten, Warten....

Dienstag, 31. März 2009

Deutscher Computerspielepreis

Der wird ja heute abend verliehen, der Juryvorsitzende meinte zu den Kriterien heute mei MDR-Info: "pädagogisch und kulturell wertvoll".
Was ist den an Computerspielen kulturell wertvoll? Über pädagogisch läßt sich ja noch streiten, angeblich sind Teamführerfähigkeiten bei Counter-Strike und ähnlichen Spielen ja gute Voraussetzungen für eine leitende Position in der Wirtschaft, von wegen Kommunikation, Teamfähigkeit, Führungsqualitäten, schnelles Entscheiden und Durchsetzungsfähigkeit.
Aber was zum Teufel sind kulturell wertvolle Computerspiele? Spiele die einen Beitrag zum Kulturgut einer (noch so ein schönes Wort) Kulturgemeinschaft beitragen? Müsste dazu nicht etwas in irgendeiner Form dauerhaftes, oder erinnernswertes geschaffen werden? Und damit meine ich keine tragischen Erinnerungen an Schulmassaker oder sonstige Amokläufe.

Also was macht ein Computerspiel kulturell wertvoll?

Ich bin mal gespannt auf die Gewinner und erst Recht auf die Berichterstattung in Tagesthemen und den Privat-Nachrichten....

Ach ja, gestiftet wird der Preis vom Deutschen Bundestag und Branchenmitgliedern der Computerspieleindustrie - 600.000€ - soll wohl ein Anreiz zur Entwicklung und Produktion von Spielen in Deutschland sein.

Link: http://tinyurl.com/d5u8ew